Lageplan der Jarrestadt mit zwei zentralen Grünzügen
Backstein und Grün prägen die Jarrestadt seit fast 100 Jahren
Blick in den Grünzug Hölderlinsallee 2021
Schmuckplatz im Hölderlinpark / Karl Schneider-Block 2021
Interview mit Dr. Joachim Schnitter, Gartenhistoriker, Gutachter für die Frei- und Grünflächen der Jarrestadt von Ruth Asseyer veröffentlicht im Newsletter der Karl Schneider Gesellschaft e.V., den „Schneiderseiten | Ausgabe 12 | Juni 2022 (https://www.karl-schneider.org/schneiderseiten/
Vom nicht endenden Ringen zwischen Raumkunst und Naturbild im Hamburger Stadtpark
Die Rosengärten um 1930 (Hamburger Staatsarchiv)
Verfechter der geometrischen Gartenkunst: Alfred Lichtwark
Naturnaher Kontrast im Stadtpark: Das Sierichsche Gehölz
Sind artifizielle Schmuck-pflanzungen angesichts des Insektensterbens noch vertretbar?
Vortrag am 17.06.2022 in der Kirche St. Gabriel, Sorenremen 16, 22359 Hamburg für den Förderverein St. Gabriel Volksdorf e.V.
Um kaum eine andere Parkanlage wurde so vehement und anhaltend gerungen: Hamburgs geplanter Stadtpark war von Beginn an ein Hauptschauplatz gartenkünstlerischer Auseinandersetzungen. Auf der einen Seite standen die Traditionalisten, die ihre Parkbilder aus dem englischen Landschaftsgarten abgeleitet hatten, auf der anderen die Bilderstürmer um Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark, der Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wortgewaltig die Abkehr von „Brezelwegen“ und ornamentalen „Teppichbeeten“ forderte. In einem beispiellosen Planungsprozess wurden beide Lager in den Personen Fritz Schumachers und Ferdinand Sperbers zu einem deutschlandweit beachteten stilistischen Kompromiss verpflichtet, der spektakulär gelang und 1914 zum bis heute geltenden Grundgerüst des Hamburger Stadtparks wurde. Weitsichtig hoffte Schumacher damals, der Stadtpark möge sich stets weiterentwickeln und „niemals fertig werden“.
Dabei war es stets um mehr gegangen als um stilistische Differenzen. Hinter dem Formenstreit standen jeweils zugehörige Gesellschafts- und Naturbilder. Nach den Erfahrungen von NS-Staatlichkeit und Krieg brachen sich daher diese Stilprobleme in modifizierter Form erneut Bahn. Aber auch die Umweltbewegung der 1970er Jahre und die Gartendenkmalpflege der 1990er haben den Stadtpark jeweils prägnant weiterentwickelt. Bis in die Gegenwart besteht das Ringen um die geeignete, den Anforderungen von Stadtgesellschaft und „Natur“ genügende Form und Pflege des Stadtparks. Infolge der stadtplanerischen Konzepte „Wachsende Stadt“ sowie „Natürlich Hamburg“ ist der Stadtpark erneut in den Fokus geraten – und verrät immer noch viel vom herrschenden Natur- und Gesellschaftsbild.
Rekonstruktionsskizze der Situation Ende des 19. Jh
Schloss Trebnitz, Hofseite, ca. 1860
Schloss Trebnitz, Gartenseite, 2021
In Zusammenarbeit mit Bunk & Münch Landschaftsarchitekten
Der ehemalige Gutspark der Familie von Zieten verfügte ab 1735 über einen bedeutenden Botanischen Garten, der von Johann Gottlieb Gleditsch angelegt wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der damals verwilderte botanische Garten erweitert und in einen Landschaftspark überführt. Mit dem Um- und Erweiterungsbau des Gutshauses im Stil des Neobarock unter Familie von Brünneck wurde die Bezeichnung „Schloß Trebnitz“ geläufig. Nach der Enteignung der von Brünnecks 1945 wurde das Gut für verschiedene staatliche Einrichtungen genutzt. Die historische Gestaltung des Parks ist äußerst lückenhaft überkommen. Insbesondere der Baumbestand bedarf einer denkmalgerechten Pflege und einer langfristig verfolgten Zielstellung.
Planungsauftrag der Stadt Müncheberg, Fachdienst Umwelt und Stadtgrün.
Wesselhoeftpark, 1830 (Ausschnitt eines Ölbilds von Johann Joachim Faber. Aus: Hamburger Schule: Das 19. Jahrhundert neu entdeckt.)
Blick von den westlichen Höhen ins Tal, 2021
Der nördliche Teich, 2021
Vorbereitung auf den Winterschlaf am Fuß einer alten Sumpfzypresse im Park, 2021
Beratung und Entwurfsplanung zur gartendenkmalpflegerischen Überarbeitung der Wegeführungen und Gehölzpflanzungen in den Bereichen Quellental und Christian-F.-Hansen-Straße.
Der Wesselhoeftpark verfügt über zwei Teiche und wird von der „Kleinen Flottbek“ durchströmt, der er seine ungewöhnliche Topographie als zur Elbe orientierter Taleinschnitt verdankt. Seine Talsenken sind ungewöhnlich feucht und stellenweise als Hochstaudenfluren ausgeprägt. Als ehemaliger Privatpark der Wesselhoefts war er phasenweise durch zahlreiche exotische Baumpflanzungen geprägt, von denen in den alten Wiesenflächen einige bis heute überdauert haben, während an den steilen Geländeböschungen alter Eichen- und Buchenbestand vorherrscht. Im Rahmen von notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen ergibt sich die Chance, Teile des historischen Wegeverlaufs und der räumlichen Inszenierung nach über 5 Jahrzehnten wiederzugewinnen.
Planungsauftrag des Bezirksamts Altona, Management des öffentlichen Raumes, Fachabteilung Stadtgrün
„Niemand kennt Lichtwark, der ihn nicht hier gesehen hat.“
(Fritz Schumacher, 1935)
Vortrag im Rahmen des Forschungs-Lunchs der Hamburger Kunsthalle am 18.10.2021 zur Landhauskolonie Hamburger Großbürger im Umfeld Alfred Lichtwarks zwischen 1902 und 1914
Erstellung eines Gestaltungshandbuchs zum Ostseeheilbad Burgtiefe auf Fehmarn im Auftrag der BIG Städtebau GmbH in der Arbeitsgemeinschaft Völkmann. Dr Schnitter. Witt
Nach einem Entwurf des dänischen Architekten Arne Jacobsenaus dem Jahr 1965, erbaut zwischen 1968 und 1972, gilt die Anlage als architektonischer Höhepunkt der Ostseebad-Baukultur in der Zeit der Nachkriegsmoderne und als eines der raren Beispiele für das architektonische Werk Jacobsens in Deutschland.
Jacobsen und Weitling hatten 1965 in einem städtebaulich-architektonischen Wettbewerb der Stadt Fehmarn für die bauliche Erweiterung des Ostseebads Burgtiefe für den Massentourismus einen der ersten Preise erzielt und waren mit der Weiterführung ihrer Planungen beauftragt worden. Neben den in inzwischen anerkannten Meisterwerken des Kurzentrums auf Burgtiefe zeigen Jacobsens Planungen aber auch einen sensiblen Umgang mit der Topographie und den landschaftlichen Eigenheiten der schmalen Nehrung. Trotz erheblicher Substanzverluste in den letzten drei Jahrzehnten ist dies bis heute zu erkennen.
Das Gestaltungshandbuch erarbeitet einen praktikablen Handlungsrahmen zur denkmalgerechten Sanierung und Weiterentwicklung von Gebäuden und Freiflächen in öffentlichem und privatem Eigentum.
Relief des ehemaligen Pagodenplatzes aus Süden, 2021
Die Pagode in Baurs Park, 1845
Gartenhistorische Untersuchung und Neuentwurfsplanung für den Aussichtsplatz des ehemaligen Leuchtturms in Baurs Park
Baurs Park in Hamburg-Blankenese zählt zu den bedeutendsten historischen Parks der Hansestadt. Mit dem Abbau des Leuchturms im Jahr 2021 wird ein wichtiger historischer Aussichtspunkt im Park frei für eine denkmalgerechte und besucherfreundliche Neugestaltung.
Planungsauftrag des Bezirksamts Altona, Management des öffentlichen Raumes, Fachabteilung Stadtgrün
Gutachten zu Möglichkeiten und Kosten einer Wiederherstellung der ehemaligen Lindenterrasse im Hirschpark, Altona-Dockenhuden. Beauftragung durch den Verein der Freunde des Hirschparks Blankenese und des Wildgeheges Klövensteen e.V.