„Centralpark“ der Geschäftstadt: Hamburgs City Nord

 

In ihrer Lage im Stadtraum und ihrer frühen Konzeption unter dem Hamburger Oberbaudirektor Werner Hebebrand stellt die City Nord eine Weiterentwicklung historischer Freiraumkonzepte wie der des Volksparks, der Gartenstadt und der autogerechten Stadt zur „Bürostadt im Grünen“ dar. Dem Hamburger Gartenarchitekten Günther Schulze gelang es in den Freiräumen, eine über Jahrzehnte verfolgte Planungsidee von der Entwurfsphase bis zur Fertigstellung weiter zu entwickeln, und dies nicht nur auf öffentlichen, sondern auch auf vielen privaten Flächen.

Die künstlerische Leistung Schulzes bestand in einer schlüssigen Weiterentwicklung des Hebebrandschen Konzepts in einer sich gestalterisch klar von der genannten Tradition distanzierenden Formensprache, die angesichts der Heterogenität der umgebenden Bebauung die Formulierung einer zentralen Zone erforderte, die dieser Monumentalität Zusammenhalt, grünes Volumen und grüne Fläche entgegenzusetzen hatte. Schulzes Gestaltung ist umso mehr zu würdigen, als er sich damit auch vom eigenen Stil trennte: Vom 120-Grad-Winkel, der die Anlagen in „Planten un Blomen“ der IGA 1963 ausgezeichnet hatte, welche ihm zum Durchbruch als freier Landschaftsarchitekt verholfen hatten. Konsequent hielt er an der hier gefundenen Formensprache fest, auch angesichts der Abkehr vom zunächst zentralen Element der Wasserachse, welche einen tiefen Einschnitt in die Konzeption bedeutet hatte. Er griff in der kräftigen Bodenmodellierung aber auch aktuelle Tendenzen der Freiraumplanung auf.

Insbesondere die fast vollständige Funktionstrennung zwischen motorisiertem und fußläufigem Verkehr, die sich in Kreuzungspunkten in einer konsequenten Verlagerung des Fußgängerverkehrs auf Brücken ausdrückte und ihr Pendant in der Ebene 1 der Geschäftszone fand, dürfte in dieser Flächengröße auch Deutschlandweit singulär sein.

Die 60-minütige Führung können Sie für bis zu 25 Personen buchen.
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