Garten- und B(r)aukunst: Das Elbschlösschen in Nienstedten

Informationsschild. Text und Layout im Auftrag des bezirksamts Hamburg-Altona, MR, Fachabteilung Stadtgrün, 2011

   

Ende des 18. Jahrhunderts wurden die westlichen Elbdörfer für wohlhabende Bürger aus Altona und Hamburg attraktiv. Am pittoresken Elbhang entstanden vornehme Landsitze mit ‚englischen Gärten‘. Auch der dänische Architekt Christian Frederik Hansen (1756-1845) und der französische Architekt, Gartenkünstler, Inneneinrichter und Zeichner Joseph Ramée (1764-1842) schufen eine Reihe klassizistischer Landhäuser und landschaftlicher Gartenszenerien. Das später „Elbschlösschen“ genannte Wohngebäude in Nienstedten wurde Hansens letzter Bau im Hamburger Raum vor seinem Umzug nach Kopenhagen im Jahre 1804.

Hansens Auftraggeber, der Kaufmann Johann Heinrich Baur, konnte sich nur kurz an dem tempelartigen Landhaus erfreuen: Er verschied ein Jahr nach Fertigstellung des Gebäudes.

Sein Bruder Georg Friedrich Baur übernahm den Besitz 1807. Es gibt Hinweise darauf, dass Ramée daraufhin den Garten neu arrangierte. Einige Jahre später gestaltete Ramée den heute noch existierenden „Baurs Park“ in Blankenese und eine Reihe von weiteren Gärten am hohen Elbufer. Eine 1865 entstandene Karte zeigt das „Elbschlösschen“ eingebettet in lichte Gehölzgruppen und weit geschwungene Rasenflächen.