Warburgs Garten auf dem Kösterberg

„Ein gleich bleibend sicherer Bezugspunkt in allen Wirrnissen“ – Zu Geschichte und Denkmalwert von Warburgs Garten auf dem Kösterberg

Fachartikel in: Hubertus Fischer, Joachim Wolschke-Bulmahn (Hg.), Gärten und Parks im Leben der jüdischen Bevölkerung nach 1933, München 2008, S. 385-413.

   

Der Garten der Familie Warburg auf dem Kösterberg in Hamburg-Blankenese ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Kein Wunder, denn als Privatgarten der Warburgs war dieser Garten in den gut 100 Jahren seines Bestehens nicht öffentlich zugänglich. Davon ausgenommen sind der sogenannte „Römische Garten“, ein Gartenteil, das 1951 in die öffentliche Hand überging und heute ein Aushängeschild historischer Gartenkunst in Hamburg ist,[1] sowie ein schmaler Parkstreifen, der ebenfalls seit dieser Zeit Teil des öffentlichen Elbhöhen-Wanderwegs ist. Angefangen mit dem „Römischen Garten“ ist auch der flächenmäßig viel größere Rest des Gartens in den letzten Jahren zunehmend in der Fachliteratur thematisiert, bisweilen sogar in der Tagespresse gestreift worden. [2] Dennoch ist die Kenntnis der Gartengeschichte des Kösterbergs, wie dieses Areal in Blankenese genannt wird, noch immer lückenhaft.[3] Im Auftrag des gegenwärtigen Eigentümers[4] habe ich im vergangenen Jahr für ein Hamburger Büro für Landschaftsarchitektur einen Teil der Geschichte des Kösterbergs untersucht.[5] Weit von einer vollständigen Quellenauswertung entfernt, hoffe ich dennoch, die in verschiedenen Veröffentlichungen beschriebenen Geschichte dieses Gartens durch einige neue Archivfunde umfassender darstellen zu können, als dies bisher geschehen ist. Der gartenhistorische und zeitgeschichtliche Befund[6] wirft darüber hinaus Fragen zum Denkmalwert auf, deren Beantwortung auch für andere historisch bedeutsame Orte von Bedeutung sein könnte.

Interessiert sich ein Gartenhistoriker für einen Garten im vornehmen Stadtteil Blankenese, so zieht er sicher auch das Übersichtswerk „Die Elbchaussee, Ihre Landsitze, Menschen und Schicksale“ von Paul Theodor Hoffmann aus dem Jahr 1937 heran. In seinem Standardwerk schilderte Hoffmann die Besitzungen des Hamburger Geldadels an dieser legendären Straße, an der sich die Parks und Villen wie Perlen auf einer Schnur reihten. Auf der Übersichtskarte in diesem Werk fanden sich all die bekannten Anwesen von Caspar Voght und Senator Jenisch, Baur, Rainville, den Godefroys, Sievekings, und anderen Gestalten aus der Blütezeit des Hamburger Seehandels, durch den sie direkt oder indirekt reich geworden waren. Auch die Geschichte der weniger bekannten Besitzung des „Kösterbergs“, am Westrand Blankeneses gelegen, fand Aufnahme in Hoffmanns Buch, wenn sie auch aufgrund ihrer geographischen Lage nicht mehr auf der Übersichtskarte dargestellt wurde. Hoffmanns dazugehörige Ausführungen umfassten etwas mehr als 100 Jahre, beginnend mit der ersten bekannten gärtnerischen Gestaltung des Ortes aus der Zeit von 1794. Unvermittelt und ohne nähere Angaben schloss Hoffmann die Geschichte des Anwesens im Jahr 1897 mit dem Hinweis, es wäre damals „anderweitig verkauft“ worden[7] und überging damit die seinerzeit jüngsten 40 Jahre der Entwicklung des Gartens. Hoffmanns Zurückhaltung, die er bei der Geschichtsschreibung anderer Gartenanlagen selten übte,[8] scheint mir bedeutsam, denn natürlich waren ihm die damaligen Eigentümer bekannt: Die Bankiers der Familie Warburg, seit Jahrhunderten im Finanzgeschäft tätig und überaus erfolgreich. Noch acht Jahre zuvor hatte Hoffmann in einem opulenten Band über Altona eben diese Familie als eine der wichtigsten der Stadt, ihre Villa auf dem Kösterberg als Beispiel besonders gelungener Architektur gerühmt. [9] Hoffmanns Verschwiegenheit entsprang wohl kaum dem Respekt vor der Privatsphäre einer der einflussreichsten Familien des Landes, sondern war vielmehr Ausdruck des gesellschaftlichen Klimas in Deutschland: Hoffmann hatte seine nationalistische Gesinnung demonstriert, als er 1934 die Literatursammlung „Blut und Rasse im deutschen Dichter- und Denkertum“ herausgebracht hatte.[10]

Als Reaktion auf die zunehmende antisemitische Hetze sahen sich Warburgs bereits 1938 gezwungen, Deutschland zu verlassen. Damit wäre die Geschichte ihres Gartens auf dem Kösterberg beinahe zuende gewesen. Denn während für die wenigsten Juden Deutschland auch nach 1945 noch Heimat sein konnte, führte Eric Warburgs ungebrochene Verbundenheit zur deutschen Vergangenheit seiner Familie dazu, dass große Teile des Anwesens durch kluges und vorrausschauendes Handeln bewahrt blieben und die Tradition der Warburgs auf dem Kösterberg bis heute andauert.

I.    Die Vorgeschichte im 19. Jahrhundert (1794-1896)

Die Vorgeschichte des Anwesens ähnelt der zahlreicher anderer Anwesen in Altona und Blankenese. Als Ausflugs- und Wohngebiet hatte der Elbhang mit seiner damals kahlen, bisweilen schroff abfallenden Geestkante schon Mitte des 17. Jahrhunderts einige Bedeutung.[11] Ob es auf dem Kösterberg wie an einigen anderen Orten am Elbufer in dieser Zeit einen kleinen Lustgarten gegeben hat, ist nicht belegt. Rätselhaft allerdings sind die Reste barocker Steinskulpturen, die sich 1937 dort fanden und deren Herkunft bis heute im Dunkeln liegt.[12]

Die großen, zum Teil bis heute erhaltenen Parks der reichen Kaufleute, die von ihren Anwesen an der Elbchaussee den weiten Blick auf den Fluss und die Schiffe genossen, stammen größtenteils jedoch aus der Zeit um 1800, so auch der „Kösterberg“: 1794 hatte der Hamburger Auktionator Hinrich Jürgen Köster (1748-1805) zwei sandige, mit Heide bewachsene Erhebungen, den „Baven Groot Notenberg“ und den „Baven Both Stieg Berg“ aus öffentlicher Hand erworben [13] und darauf ein einfaches, strohgedecktes [14] Landhaus mit einem weitem Rundblick erbaut.[15] Die frühesten erhaltenen Abbildungen des Gebäudes zeigen dieses Mitte des Jahrhunderts, als dort eine anscheinend gut besuchte Gastwirtschaft betrieben wurde.[16]

Das Gestänge auf dem Dach dieses Hauses gehörte zum sogenannten „optischen Telegraphen“, einer Reihe in Sichtentfernung aufgestellter Signalmasten, über die Nachrichten aus Cuxhaven über verschiedene Relaisstationen bis nach Hamburg übermittelt wurden.[17] Aus dieser Zeit stammen auch einige Bleistift- und Federskizzen vom Kösterberg, die eine Vorstellung des Geländes geben, auf dem die kahlen Sand- und Heideflächen langsam verschwanden und mit Gehölz- und Wiesenflächen überzogen wurden.[18]

Unter den folgenden Besitzern, die alle 10-20 Jahre wechselten, ist der Altonaer Kaufmann[19] Johann Carl Semper zu nennen, ein Bruder des berühmten Architekten Gottfried Semper. Unter Johann Carl Semper wurde das Gelände ab 1856 mit wertvollen Bäumen, Rhododendren und Findlingsgruppen parkartig gestaltet.[20] Von dem auf Familie Semper folgenden Besitzer des Kösterbergs erwarb der Bankier Moritz M. Warburg 1897 dann das Anwesen.

II.    Die Arrondierung und frühe Gestaltung des Anwesens unter Moritz M. Warburg (1897-1910)

Moritz M. Warburg (1838-1910) stammte aus einer alten und weitverzweigten jüdischen Familie, die im 17. Jahrhundert ins freie Altona gezogen war und mit der Privatbank „M.M. Warburg & Co.“ zu bedeutendem Reichtum gebracht hatte. Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren den jüdischen Bewohnern Hamburgs bestimmte Viertel in der Neustadt zugewiesen worden, wo allein sie sich einmieten durften. Der Erwerb von Haus- oder Grundbesitz war Juden gänzlich untersagt, bis diese Verbote 1814 infolge der französischen Besatzung Hamburgs aufgehoben worden waren.[21] Die große finanzielle und gesellschaftliche Blütezeit des Hauses Warburg aber begann nach 1868, als Hamburg den jüdischen Bewohnern der Stadt die vollen Bürgerrechte zuerkannte. Bald zählten Warburgs die wichtigsten Männer des Reiches zu ihren Bekannten und es gibt viele Anekdoten über Finanzgeschäfte mit den Rothschilds und Zusammenkünfte mit Fürst Bismarck. Geradezu legendär ist die Geschichte des sogenannten „Silberzuges“, eines mit Silberbarren beladenen Waggons, der 1856 auf Veranlassung der Warburgs aus Wien nach Hamburg rollte war und so die Kreditwürdigkeit der Hansestadt wiederherstellte.[22] Die Stadt hatte noch weiteren Grund zur Dankbarkeit, denn Moritz M. Warburg hatte sich auch in wohltätigen Stiftungen engagiert, das „Israelitische Krankenhaus“ und die „Talmud-Thora-Schule“ gegründet.[23]

Im Jahr der erwähnten jüdischen Gleichberechtigung (1868) war das Bankhaus in die repräsentative Ferdinandstraße gezogen, einen Katzensprung entfernt vom Hamburger Rathaus und der Binnenalster, wo das Haupthaus der Privatbank noch heute steht. 1897 kaufte Moritz M. Warburg dann den Kösterberg vom Hamburger Bankier Carl Bromberg und erwarb wohl um 1906 auch den Besitz des östlich gelegenen Nachbarn, des Kaufmanns und Mitbegründers der Holstenbrauerei Anton Julius Richter.[24]

Richter hatte um 1880 das etwa 4 ½ ha große Gelände arrondiert und die dort belegenen Acker- und Heideflächen zu einem Landschaftspark gestaltet. An einem südlich gelegenen Teil hatte Richter – wohl in Erinnerung an Italien, dass er häufig besucht hatte – Zedern (Libocedrus decurrens), Zypressen (Chamacyparis pisifera filifera, Chamacyparis pisifera squarrosa) und eine girlandenartig geschnittene Thujahecke (Thuja occidentalis) setzen lassen.[25] Hatten die Warburgs noch dreißig Jahre zuvor überhaupt keinen Grund besitzen dürfen, so nannten sie nun eines der schönsten Grundstücke im vornehmen Blankenese ihr Eigen und dokumentierten auf diesem alten Kaufmannssitz ihre Position in der Hamburger Gesellschaft. In den nächsten Jahren wurde das Anwesen als Familienstammsitz ausgebaut. Zunächst bewohnte die Familie das alte Wohnhaus, nun „Arche Noah“ benannt, weil sie aussah, als wäre sie nach der Sintflut auf dem Höhenrücken eines Berges gestrandet. Da Moritz aber eine große Kinderschar sein eigen nannte, fünf Söhne und zwei Töchter, die ihrerseits ebenfalls Familien hatten, reichte die „Arche“ nicht aus. Der Architekt Martin Haller errichtete daher schon 1897 einen Steinwurf von der Arche entfernt ein neues, repräsentatives Wohngebäude im Empire-Stil, das „Weiße Haus“ genannt.[26]

Die Gestaltung des Geländes legte man in die Hand von Rudolf Jürgens (1850-1930), der 1897 bereits die Planung der Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung in den Hamburger Wallanlagen durchgeführt hatte – ein hinsichtlich der Topographie annähernd vergleichbares Terrain – und auch in der Gestaltung von Villengärten versiert war. Über Jürgens genaue Tätigkeit für die Warburgs ist wenig bekannt, doch scheint er auch nach dem Tod des Familienoberhaupts Moritz M. Warburg weiterhin auf dem Anwesen tätig gewesen zu sein.[27] Der Kösterberg – unter dieser Bezeichnung wurde das gesamte Anwesen einschließlich des ehemals Richterschen Grundstücks verstanden – war nun Mittelpunkt des Familienlebens geworden. Moritz Schwiegertochter Anna Warburg (1881-1966) vermerkte dazu:

„Der Sommer 1898, den ersten den wir in dem neuen, comfortablen Haus verlebten, während Paul und Nina [Paul war ein Sohn von Moritz, Nina seine Ehefrau. JS.] mit Familie in dem alten wohnten, wird allen in schönster Erinnerung bleiben. Zuerst die Verlobung (Olgas) [eine Tochter von Moritz. JS.], gleichzeitig die Ankunft der lieben New Yorker Kinder und Enkel, dann die Ankunft von Mary und Aby, und als später Fritz dazu kam, der seltene Fall, dass einmal – nach 8 Jahren – alle Kinder fröhlich zusammen waren. In dem schönen Haus und dem herrlichen Park entwickelte sich ein heiteres Leben. An Besuch fehlte es nicht. Der [!] Glanzpunkt des Sommers bildete Olga und Pauls Hochzeit, die am 16. August 1898 auf dem Kösterberg stattfand. Ganz herrlich war der Polterabend, den Abends zuvor Paul und Nina in der »Arche Noah« veranstalteten. Das Haus stellte eine Bauernwirtschaft vor. Die Wirtin (Nina), der Wirt (Paul), die Kellnerinnen (Alice und Luise), der Kellner (Felix) alle in Bauerntracht bedienten die Gäste. Die Aufführung von »Tante Lotte« v. Stinde, von Mary und Aby meisterhaft aufgeführt, war ein Hochgenuss“.[28]

III.    Die Blütephase des Familienstammsitzes unter Max M. Warburg (1911-1938)

Der hier mit seiner Gattin ein Lustspiel zum Besten gebende Aby Warburg ( 1866-1929) war als ältester Sohn der Familie eigentlich zum Erben von Moritz bestimmt gewesen. Legendär ist das Versprechen, welches sich Aby – im zarten Alter von 13 Jahren – und sein jüngerer Bruder Max M. (1867-1946) gegeben hatten: Aby wollte sein gesamtes Erbe an Max dafür abtreten, dass dieser ihm zeitlebens alle Bücher kaufte, die er haben wollte. Tatsächlich wurde die Abmachung eingehalten: Während Aby sich in Florenz, später in Hamburg höchst erfolgreich der Kunstwissenschaft verschrieb, übernahm Max nach dem Tode des Vaters die Bankgeschäfte.

Da Aby sich aber nicht nur ein paar Bücher, sondern nach und nach eine der besten kunsthistorischen Bibliotheken des Landes zulegte, hatte Max ihm, wie dieser später zum Besten gab, eine „sehr großen Blankokredit“ ausgestellt.[29]

Die Geschichte Aby Warburgs, seines neuen kunstwissenschaftlichen Ansatzes, seiner Bibliothek, welche in ihrem anregenden Bau in der Heilwigstraße zu einem geistigen Zentrum Hamburgs und Deutschlands und zur Keimzelle des bis heute bestehenden Warburg-Institute in London wurde, würde eine ganze Vortragsreihe benötigen und kann hier nur gestreift werden.[30] Für die ab 1911 folgende Gestaltung des Warburgparks sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die Affinität zu Italien, die schon das Richtersche Anwesen geprägt hatte, durch Aby neu belebt wurde.

Nach dem Tode des Vaters errichtete Max M. Warburg östlich der Arche das sogenannte „Rote Haus“, ein Backsteinhaus im Neorenaissance-Stil.[31]

Passend zum südländischen Flair, den vor allem die arkadengeschmückte Loggia vor dem „Roten Haus“ auszeichnete, ließ Max Warburg ab 1913 von seiner Obergärtnerin Elsa Hoffa (1885-1964) [32] den südlichen Bereich des Richterschen Grundstücks zu einem einmaligen Beispiel der regelmäßigen Gartengestaltung in Hamburg umformen. Hoffa ersetzte die zum Teil etwas ungelenk wirkenden Rundwege Richters durch die achsiale Komposition des sogenannten „Römischen Gartens“ – bestehend aus der offenen „Römischen Terrasse“ mit der eindrucksvollen Girlandenhecke und dem mit kleinteiligen Buchsornamenten gegliederten „Rosengarten“. Heydorn hat auf die besondere Schwierigkeit hingewiesen, die sich daraus ergab, dass sich eine achsiale Komposition durch das Terrain nur parallel zum Elbhang anlegen ließ, während der Blick ganz natürlich senkrecht dazu den Elbstrom suchen musste. Die Planerin begegnete diesem Problem effektvoll mit der Girlandenhecke, die gleichzeitig den Blick lenkte und Fenster offen ließ.[33] Südlich schloss sich ein etwa kreisförmiges Freilufttheater an. Hoffa leitete dabei zeitweilig einen Stab von 17 Gärtnern und Helferinnen. Von Max Warburg erhielt sie eine zehnprozentige Gehaltszulage – die sogenannte „Ärger-Prämie“ – als Ansporn, ihn niemals mit Problemen zu behelligen. [34]

Mit dem römischen Garten als schimmerndem Kleinod der Reformgartenkunst in einem der eindrucksvollsten privaten Landschaftsgärten Blankeneses hatten Warburgs Garten- und Familiengeschichte geschrieben. Leider scheinen keine aussagekräftigen Planunterlagen über die Gestaltung der landschaftlichen Gartenpartien überliefert, doch glücklicherweise hat einer der renommiertesten Fotografen seiner Zeit – Albert Renger-Patzsch (1897-1966) – den Park 1928 in hochwertigen Aufnahmen festgehalten. Diese Gesamtheit der Aufnahmen wurde vor etwa zehn Jahren wiederentdeckt [35] und war kürzlich in der Hamburger Kunsthalle ausgestellt.

Die Sommerferien waren Zeiten der Zusammenkunft für die zahlreichen Kinder und Enkel der Familie auf dem Kösterberg. Die kleineren Kinder warfen sich zum Herumtoben in die sogenannte „Kösterberg-Uniform“, so dass sie sich keine Sorgen um schmutzige Kleidung machen mussten.[36]

Wie Warburgs in ihrem Privatpark, den sie auch gern mit illustren Gästen teilten, ihren guten Geschmack und ihre Großzügigkeit feierten, lässt die Beschreibung einer Nichte Max Warburgs in Ihren Lebenserinnerungen deutlich werden:

„In späteren Jahren gaben Max Warburg und seine Frau beliebte Feste auf dem Kösterberg, zu denen alles, was in Hamburg Namen, Geld oder Geist hatte, eingeladen wurde. Tante Alice, in königlicher Haltung wie eine regierende Fürstin, immer hell und sehr elegant gekleidet, empfing ihre Gäste in dem runden Salon hoheitsvoll kühl, und jeder stand voller Bewunderung, mit welch’ künstlerischem Sinn und Geschmack der Raum eingerichtet und die Blumen in riesigen Vasen zusammengestellt waren. An kleinen Tischen draußen auf der Terrasse gab es das Souper, später Tanz mit einer Musikkapelle, manchmal auch Aufführungen in dem Freilichttheater, das ganz unten am Fuße des Gartens lag, und zum Schluß zog alles mit brennenden Fackeln durch den Park“.[37]

Bei aller respekteinflößenden geistigen und finanziellen Potenz dieser Familie scheint eine recht ungezwungene Atmosphäre im Umgang miteinander geherrscht zu haben. Diese Seite zeigte sich in den zahlreichen Kosenamen, die sich die Geschwister gaben – da war das Ehepaar Paul Warburg (1868-1932) und Nina Warburg, geb. Loeb (1870-1945), zusammen bloß „Panina“ genannt,[38] oder der nicht besonders attraktiv aussehende Fritz Warburg (1879-1964), respektlos als „das Walroß“ betitelt;[39] da war die Unbefangenheit, mit der man sich in lächerliche Kostüme warf, Theater spielte, sich der Horde von Kindern zuwandte, die dort gemeinsam aufwuchsen, sich über die altbackene „Tante Malchen“ (1831-1911) lustig machte;[40] da war der treuherzige Blick Abys, der die Hände nach finanziellen Zuwendungen seines Bruders ausstreckte,[41] und nicht zuletzt die liebevoll arrangierten und beschrifteten großformatigen Fotoalben, die Anna Warburg 1937 zur Erinnerung an die Zeit auf dem Kösterberg anfertigte.[42] Diese Details lassen den Kösterberg im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts neben seiner repräsentativen Funktion ebenbürtig als einen Hort der Familie, Freundschaft und Entspannung erscheinen.

Ingrid Warburg-Spinelli beschrieb das Gefühl ihrer Kindheit auf dem Kösterberg rückblickend mit den Worten: „So verliefen diese ersten Jahre meines Lebens in der ruhigen, sicheren Atmosphäre eines großbürgerlichen Familienlebens. Man hatte das Gefühl, es würde ewig so weitergehen“.[43]

Natürlich war dieser Eindruck einer heilen Welt idealisiert. Das Bankhaus Warburg hatte zum Beispiel in die deutsche Rüstungsindustrie investiert und sich finanziell an der Niederwerfung des Boxer-Aufstandes in China beteiligt.[44] Bis 1938 scheint sich an der friedlichen Situation auf dem Kösterberg selbst indessen wenig geändert zu haben. Dass sich dieser Park dadurch, dass er einer jüdischen Familie gehörte, auf irgendeine Weise hervorgehoben hätte, lässt sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen. Der bemerkenswerte Familienzusammenhalt, der seinen Ausdruck in den großen Wohnhäusern und Familienzusammenkünften fand, war wohl weniger eine Reaktion auf Jahrhunderte der Separation von den nichtjüdischen Bürgern („in der Familiengeschichte der Warburgs gab es ohnehin keine Erinnerung an das Ghetto“),[45] als auf die Stellung der Warburgs zwischen orthodoxen Juden und dem deutschen Establishment:

„Deutlich spürbar war in jenen Jahren der Stolz unserer Familie, die sich seit Jahrzehnten deutsch und vor allem in Hamburg dazugehörig fühlte und endlich mehr oder weniger gleichberechtigt am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben Deutschlands teilhaben zu dürfen glaubte“.[46]

Zusammen mit dem Reeder Albert Ballin (1857-1918) von der HAPAG, einem der einflussreichsten Männer Hamburgs, hatte Max Warburg einige Unterredungen mit Kaiser Wilhelm II gehabt; Max und Aby hatten als Soldaten gedient, Max Sohn Eric (1900-1990) war Kriegsfreiwilliger im ersten Weltkrieg gewesen, Max hatte an den Versailler Friedensverhandlungen teilgenommen, war 1903-1919 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, bis 1933 im Generalrat der Reichsbank. Max Bruder Paul stand bei der Einrichtung der amerikanischen Zentralbank Pate. [47] Bis 1933 waren die Hamburger Warburgs eine feste Größe im politischen und kulturellen Leben der Stadt.

Ungetrübt konnte jedoch seit 1933 auch das Dasein auf dem Kösterberg nicht sein. Ob allerdings Ingrid Warburg-Spinellis Blick auf den Kösterberg als einer „Insel, die aber jetzt kein Ghetto, kein Gefängnis mehr ist“,[48] erst in der Jahrzehnte später erfolgten Retrospektive oder schon ab 1933 entstanden ist, wird kaum zu beantworten sein. Die spätere Vertreibung aus Deutschland musste wohl dazu führen, dem Kösterberg einen hohen emotionalen Wert zu verleihen.

IV.    Zugriff der Nationalsozialisten (1938-1945)

Das scheinbar ungetrübte Harmonie auf dem Kösterberg war vorbei, als Max Warburg während eines Besuches in New York, kurz vor den Pogromen des 9. Novembers 1938, entschied, nicht ins nationalsozialistische Deutschland zurückzukehren. Der verlassene Kösterberg wurde daraufhin von der Stadt Hamburg konfisziert und oblag wie auch andere Anwesen des Elbhanges dem Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Konstanty Gutschow (1902-1978). In Fragen der Landschaftsgestaltung arbeite diesem der Landschaftsarchitekt Max K. Schwarz (1895-1963) aus Worpswede zu. Seit 1941 hatte sich Schwarz mit der Aufgabe zu befassen, „einen Gesamtzusammenhang aller Blankeneser Parke zustandekommen“ zu lassen. Explizit wurden die Anwesen „von Schinkel, Warburg und Münchmeyer“ genannt. An den Begehungen nahmen neben Schwarz und Gutschow auch Bürgermeister Carl Vincent Krogmann (1889-1978) von der NSDAP teil.[49] Diese Planungen sind als Teil der Pläne Adolf Hitlers zu verstehen, Hamburg entsprechend seiner Bedeutung als größter deutscher Seehafen mit Kolossalbauten zu bestücken und das „Gesicht Hamburgs von der Alster weg zum Elbstrom zu wenden“.[50] Max K. Schwarz berichtete in einem Besprechungsprotokoll:

„Teile dieser Parks, besonders durchgehende Wander- und Spazierwege sollen der Öffentlichkeit erschlossen werden. Bestimmte andere Teile sind so abzuschließen, dass sie nur gegen Eintritt betreten werden können. Endlich bleiben eine Reihe von Enklaven innerhalb dieser Parks, die dem öffentlichen Zutritt entzogen sind. Bei den Abgrenzungen der Enklaven usw. ist sehr darauf zu achten, dass sie nicht ins Auge fallen und dennoch wirksam sind“.[51]

Vermutlich wollte man sich noch ein paar Sahnestücke für Parteifreunde vorbehalten. In den geplanten öffentlichen Bereichen verschrieb man sich gestalterisch dagegen einem „Zug ins Große“:

„Bei diesen Parks sind wesentliche Eingriffe notwendig. Vor allen Dingen ist es unerlässlich, dass die Täler alle vom Baumwuchs befreit werden und als Wiesen über die Uferwege hinweg am Elbufer ausklingen, die plastisch interessante Geländeoberfläche der hängigen Parks soll herausgearbeitet werden. Grosse Einzelbäume, Baumpaare und Baumgruppen sind freizustellen. Es ist viel daran gelegen, große Rasenpläne zu erzielen, auf denen die herausgearbeiteten, besonders schönen Bäume voll zur Wirkung gelangen. Vielfach ist es auch erforderlich, weite Durchblicke auf die Elbe zu schaffen.
[…] Durch Herrn Bürgermeister Kroogmann [!] wurde angeregt, dass ich den Park Warburg in Bezug auf seine spätere Verwendung als Umgebung des Führerhauses in einem Gestaltungsvorschlag durcharbeite“.[52]

Schwarz war bis 1922 „begeisterter Soldat“ bei den sogenannten „Annabergstürmern“ gewesen und gilt als überzeugter Vertreter der Blut-und Boden-Ideologie.[53] Die Einverleibung des Warburg-Anwesens in städtischen Besitz und seine geplante Umwidmung dürfte er also begrüßt haben. Man kam überein, zunächst einen Höhenschichtplan für das Gelände zu erstellen und darauf die Parkgrenzen, Wege und hervorragende Baumgruppen zu verzeichnen.[54] Gutschows handschriftliche Vermerke auf dem Bericht machen deutlich, dass er an einem zügigen Ablauf des Planungsverfahrens interessiert war,[55] ebenso wie Bürgermeister Kroogmann.[56] Kriegsbedingt wurde aber die Nahrungsmittelversorgung in Hamburg immer schwieriger, so dass sich Schwarz bald hauptsächlich Fragen der Obsterzeugung zuwenden musste.[57] So zogen sich die Vorarbeiten bis in den Februar 1943.[58] In späteren Berichten war von dem Parkprojekt keine Rede mehr. Spätestens nach den flächendeckenden Zerstörungen der „Operation Gomarrha“ im Juni 1943 war an eine Weiterbearbeitung der Blankeneser Parks nicht mehr zu denken. Zu den anvisierten Durchforstungen, einem Aufmaß oder einem zeichnerischen Entwurf ist es daher vermutlich nie gekommen.

V.    Anknüpfungen und Neuanfänge unter Eric und Fritz Warburg (1945-1995)

Die tatsächlichen Nutzungs- und Gestaltungsentwicklungen auf dem Kösterberg lagen während der Kriegszeit allerdings komplett anders und wurden kürzlich in einem Aufsatz von Lorenz dargestellt.[59] War auch der Kösterberg gemeinsamer Sammelpunkt der Warburgs gewesen, so war das Anwesen eigentumsrechtlich jedoch schon vor 1933 geteilt worden: Das Grundstück der „Arche“ (8.401 qm, Kösterbergstraße 58/60) gehörte Eric Warburg. Als sogenanntes „Feindvermögen“ war es 1942 unter die Verwaltung der „Allgemeinen Verwaltungsgesellschaft m.b.H.“ (A.V.G.) gestellt worden. Der darauf befindliche Wasserturm war während des Krieges zu einer Flakstellung umgebaut worden. [60] Das viel größere Areal des „Weißen Hauses“ (41.052 qm, Kösterbergstr. 62) hatte Fritz Warburg aus dem Nachlass seines Vaters 1925 erworben. Da Fritz als schwedischer Staatsbürger den Schutz der Neutralität genoss, konnte es nicht konfisziert werden, wohl aber wurde ein Teil 1939 unter Zwang der NS-Behörden an die Hansestadt Hamburg „verkauft“. Das verbleibende Grundstück wurde kraft privaten Auftrages ebenfalls von der A.V.G. verwaltet.[61] Den dritten Teil des Areals, mit dem „Roten Haus“ und dem „Römischen Garten“ der repräsentativste Teil, hatte Max M. Warburg 1939 „käuflich“ an die Stadt Hamburg abtreten müssen.[62] Zunächst nutzte die Wehrmacht das Gesamtareal, Ende 1943 richtete die Stadt Hamburg auf den Grundstücken des „Weißen“ und des „Roten Hauses“ die Nordwestdeutsche Kieferklinik und das Reservelazarett VIII ein, ab 1944 wurden auch die Arche und die unweit befindliche Gärtnerei belegt. Ab Februar 1945 wurde das Anwesen zudem für den Gemüseanbau benutzt. Bei Kriegsende beherbergten hölzerne und steinerne Baracken zusätzlich Soldaten, Flüchtlinge und Bombengeschädigte.

Wenige Tage nach der deutschen Kapitulation kehrte Eric Warburg – mittlerweile Lt. Col. der US Army – nach Hamburg zurück und suchte den Kösterberg auf. In seinen Lebenserinnerungen schilderte er den erschütternden Anblick seines Elternhauses:

„… Inzwischen war die deutsche Wehrmacht mit dem Lazarett ausgezogen, aber sie hatte den ganzen Besitz in einem grauenhaften Zustand zurückgelassen. Die Häuser waren innen völlig ausgeleert. Auf den Wiesen standen Dutzende von Baracken, die im Kriege Verwundeten und jetzt Flüchtlingen und Bomben-Evakuierten als Unterkunft dienten. Viele der kleineren Rhododendronsträucher waren von den Wehrmachtwagen kaputtgefahren; überall Unkraut; Schlingpflanzen bis in die Baumkronen; die Römische Terrasse ein Kartoffelacker; der Rasen ungeschoren; die Hecken ausgewachsen“.[63]

Zusätzlich zu dem Elend der Nachkriegszeit, welches auch die heile Welt des Kösterberges heimgesucht hatte, musste er jedoch fürchten, dass die britische Armee das Gelände für ihre eigene Verwendung requirieren würde. Bereits im Sommer 1945 entwickelte er daher Pläne, einer Beschlagnahme „durch eine neue und in ihrer moralischen Dignität kaum zu bezweifelnde Nutzung zuvorzukommen“, wie Lorenz nachvollziehbar interpretiert. [64] Diese fand er in der Widmung des Besitzes als temporären Aufenthalt für sogenannte „D.P.’s“ [displaced persons: Zwangsvertriebe].[65] In einem Schreiben an die britische Militärregierung führte er daher aus, dass das „American Joint Distribution Committee“ (im Folgenden kurz „Joint“) – die einflussreichste international agierende jüdische Organisation, in der sein Onkel Felix Warburg eine wichtige Rolle spielte[66] – das Ansinnen an ihn herangetragen hätte, den Kösterberg in diesem Sinne zu nutzen. Diplomatisch versicherte er, dass die Familie Warburg, ohne der Militärregierung vorschreiben zu wollen, wie sie mit dem Anwesen verfahren solle, dieses Ansinnen außerordentlich begrüßen würden.[67] Die Einzelheiten eines möglichen Arrangements sollte die A.V.G. übernehmen, eine „Organtochter“ des Bankhauses „Brinckmann Wirtz & Co KG“, welches seinerseits im Zuge nationalsozialistischer „Arisierung“ die Rechtsnachfolge des Bankhauses M.M. Warburg & Co. angetreten hatte.[68] Alle diese alten Verbindungen nutzend gelang es Eric Warburg, die britische Militärregierung für sein Ansinnen zu gewinnen. Am 6. September 1945 erteilte die Militärregierung ihre Zustimmung.[69] Die Ex-Wehrmachtsangehörigen, die auf dem Gelände untergekommen waren, mussten dieses verlassen. [70] Da sich auch die Kieferklinik bereit erklärte, ihren Standort zu verlegen, hatte Eric Warburg kurz nach Kriegsende praktisch die Rückerstattung des gesamten Geländes erreicht.[71]

Der „Joint“ plante, dass die Heiminsassen auf dem Kösterberg eine landwirtschaftliche Ausbildung erhalten sollten, eine sogenannte „Hachschara“, und lud zu diesem Zweck die nach England emigrierte Obergärtnerin Hoffa ein. Diese kam der Einladung zwar nicht nach, die Ausbildung fand aber dennoch statt, denn bereits um den Dezember 1945 befand sich eine 30-köpfige Gruppe junger Hachschara-Leute auf dem Anwesen.[72] Inzwischen war man übereingekommen, das Warburg Anwesen als Kinderheim für jüdische D.P.’s zu nutzen. Da die Hachschara-Gruppe jedoch ablehnte, das Gelände für die ersten Kinder, die aus dem ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen kommen sollten, zu räumen, entschloss man sich dazu, eben jener Gruppe die Betreuung der Kinder anzuvertrauen.[73] Im Januar 1946 kamen die ersten 105 Kinder über Bergen-Belsen auf den Kösterberg, alle im Alter zwischen fünfzehn und sechzehn Jahren, und aus verschiedenen Konzentrationslagern befreit oder aus ihren Verstecken hervorgekommen. Im April 1946, bereits nach vier Monaten, wanderte diese Gruppe nach Palästina aus.[74] Die zulässige Höchstbelegung des Anwesens war auf 175 Personen festgelegt.[75] Den Versuch des Wohnungsamtes Hamburg, in Sichtweite der Holocaust-Opfer in die noch vorhandenen Baracken entlassene deutsche Soldaten einzuweisen, konnte Eric durch Beschwerde über seinem Cousin Edward M. Warburg (1908-1992), Major der US. Army, unterbinden, womit die Nutzung nun faktisch ausschließlich beim „Joint“ lag.[76]

Abbildung 7: Schild des „American Joint Distribution Committee“: Warburg Childrens Healthcamp auf dem Kösterberg, zwischen 1945 und 1948 (aus: Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum, www. infocenters.co.il/gfheng.htm, 08.08. 2006).

Die zweite Gruppe von etwa 60 Kindern im Alter von 13 bis 15 Jahren war einzeln oder in kleinen Gruppen nach Bergen-Belsen und von dort zwischen April und Mai 1946 auf den Kösterberg gekommen, wo sie fast ein ganzes Jahr verblieben. Sie verließen das Kinderheim im März 1947 und wanderten einen Monat später nach Israel aus.[77] Die dritte Gruppe von etwa 150 Kindern kam zwischen März 1947 und März 1948 auf den Kösterberg, viele von ihnen zwischen vier und fünf Jahren alt und in Begleitung von Betreuern und Pflegepersonal, die nach zionistischen Jugendorganisationen zusammengefasst waren.[78]

Viele der Kinder wurden von Mitgliedern der „Jewish Brigade“, einer nationalen britischen Militäreinheit, die bis 1946 existierte, in die britische Besatzungszone geschmuggelt, denn nur von hier war die Einwanderung nach Palästina relativ unproblematisch.[79] Da das Ziel des Aufenthaltes im Warburg Childrens Health Home die Übersiedlung nach Palästina war – der „Joint“ stand dem Zionismus nahe – wurden die Kinder nicht nur medizinisch und pädagogisch betreut, sondern auch mit der Hebräischen Sprache und Kultur vertraut gemacht.[80] Außerdem erhielten sie militärisches Training.[81] Da die Kinder aus verschiedenen Ländern stammten – die meisten aus Polen, Russland und Ungarn – war die Verständigung äußerst schwierig.[82] Unter den Erzieherinnen war übrigens Re’uma Schwarz, die spätere Ehefrau Ezer Weizmanns, der 1993 israelischer Staatspräsident wurde. Neben dem Schulbetrieb standen den Kindern auch eine Schneider-, Leder- und eine Elektro- bzw. Mechaniker-Werkstatt zur Verfügung, sowie eine große Gärtnerei. [83]

Obwohl die Vorbereitung auf die Ausreise nach Israel auch gärtnerische Kenntnisse beinhalten sollte, scheint die diesbezügliche „Ausbildung“ weniger Bedeutung gehabt zu haben, als der sprachlich-kulturelle Unterricht. Das Gelände des Kösterbergs wurde allerdings in seiner landschaftlichen Schönheit wahrgenommen:

„Die Häuser lagen neben einem wunderschönen Waldstück, in dem Ausflüge und Picknicks stattfanden, wann immer das Wetter es erlaubte. Das Schwimmbecken, das zerstört worden war […], wurde renoviert und so zum Mittelpunkt des Vergnügens für alle Kinder. Manchmal mieteten [die Erzieherinnen, J.S.] Betty und Re’uma für ein paar Zigaretten und etwas Geld ein Ausflugsschiff. Dann wanderten alle, Erwachsene und Kinder, über einen Pfad bis ans Ufer der Elbe, bestiegen das Schiff und fuhren den ganzen Tag auf dem Fluss hin und her. […] Manchmal machten sie auch Ausflüge nach Hamburg, in den Zoo oder in den Botanischen Garten. Das aber nur selten, da der Antisemitismus noch immer deutlich zu spüren war und man die Berührung mit der deutschen Bevölkerung nach Möglichkeit vermied“.[84]

Als der „Joint“ 1948 verlauten ließ, sich vom Kösterberg zurückziehen zu wollen – im Mai war der Staat Israel gegründet worden und jeder Jude konnte nun unmittelbar nach Israel einwandern – kamen Fritz Warburg in Stockholm und Eric in Amerika überein – Max war inzwischen verstorben – die Aufnahme von Kindern im Weißen Haus und im Roten Haus dennoch fortzusetzen. Lorenz urteilt, dies sei als Reaktion auf die Möglichkeit geschehen, einen Zugriff deutscher Behörden auf das Gelände zu unterbinden.[85] Der „Joint“ gab das Areal zum 1. September 1949 an Eric und Fritz Warburg zurück. Das Weiße Haus stiftete Fritz dem Deutschen Roten Kreuz, welches dort auf seinen Wunsch 1950 das „Elsa-Brandström-Haus“, eine Bildungsstätte und ein Mutter-und-Kind-Kurheim einrichtete.[86] Er selbst ging mit seiner Frau nach Israel.

Weder Fritz noch Eric Warburg scheinen eine Wiederherstellung des gesamten Anwesens von Moritz M. Warburg angestrebt zu haben. Vermutlich in enger Absprache miteinander kamen sie mit der Hansestadt Hamburg überein, die jeweils südlich gelegenen Parkbereiche der Stadt quasi kostenlos zu überlassen: Die Stadt gelangte damit in den Besitz des Römischen Gartens einschließlich des Naturtheaters und erhielt überdies die Gelegenheit, den als „Elbhöhenwanderweg“ bezeichneten öffentlichen Spazierweg fortzuführen. Schon Bürgermeister Max Brauer (1887-1973) soll noch vor dem Krieg den Wunsch gehabt haben, einen öffentlichen Elbhöhenweg zwischen Blankenese und Wittenberg anzulegen.[87] Dass man damit auch die Planung Gutschows aufgriff, wurde nicht thematisiert. Im Gegenzug erhielten beide Warburgs die Genehmigung zur Parzellierung und Bebauung ihrer Grundstücke, die daraufhin eine deutliche Wertsteigerung erfuhren. Damit wurde der räumliche und funktionale Zusammenhalt dieses garten- und kulturhistorisch wertvollen Gartens aufgegeben.

VI.    Warburgs Garten heute: Ein gleich bleibend sicherer Bezugspunkt in allen Wirrnissen?

Die durch den Verkauf der Baugrundstücke erzielte Summe nutzte Eric Warburg zur Kapitalaufstockung bei der Bank Brinckmann Wirtz, deren aktiver Teilhaber er 1956 wurde. Eric, der eine kleine Privatbank unter seinem Namen auch in den USA betrieb, wohnte in den nächsten Jahren etwa zur Hälfte der Zeit in Amerika und den Rest der Zeit in der Arche. Seine Familie – eine Frau und drei Kinder – kamen über die Sommerferien auf den Kösterberg. Insbesondere seine Frau hatte – wie die überwältigende Mehrheit der deutschen Juden – große Probleme bei dem Gedanken, in Deutschland zu wohnen.[88] Im Unterschied zu den meisten deutschen Juden hatte Eric Warburg kein Familienmitglied im Konzentrationslager verloren, besaß private Verbindungen zur gesellschaftlichen Oberschicht des Adels, in der Viele den Nazis kritisch gegenübergestanden hatten und hatte zudem geschäftliche Interessen in Deutschland zu vertreten. Sein Festhalten an Deutschland ist so erklärlich, rief aber in der Verwandtschaft oft Unverständnis hervor. In der Frage um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden erwarb er sich durch seine Wiederkehr große Verdienste. Wie sein Vater und Großvater engagierte er sich in wohltätigen Projekten wie dem Israelitischen Krankenhaus, dem Institut für die Geschichte der Juden, der Hebräischen Universität [89] und engagierte sich an der Seite von Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) bei der Verteilung der Care-Pakete aus Amerika. Wieder zählte ein Warburg zum Bekanntenkreis der politischen Elite.

Für seinen Einsatz für die deutsch-amerikanische Freundschaft wurde er 1988 als erster Preisträger mit dem Erich-M.-Warburg-Preis geehrt. Bundespräsident Richard von Weizsäcker überbrachte dem damals bereits Schwerkranken den Preis persönlich auf sein Anwesen auf dem Kösterberg.[90]

Es scheint, als habe Eric Warburg versucht, an die Ereignisse vor der Vertreibung anzuknüpfen: „Erich hütet die Vergangenheit und die Tradition“, erkannte seine Cousine Ingrid bei einem Besuch.[91] So stattete er einen Raum des Bankhauses in der Ferdinandstraße mit alten Stichen und Fotographien aus der Familiengeschichte aus, trug wie sein Vater eine Nelke im Knopfloch, übernahm sogar kleine Gesten von ihm.[92] Der Kösterberg war wieder temporäre Anlaufstelle für die Geschwister und Verwandten, die ihn dort immer wieder besuchten.[93] Ingrid Warburg-Spinelli resümierte:

„Wenn ich an den Kösterberg zurückdenke, an den Blick aus meinem Fenster auf den Fluß und die vorüberziehenden Schiffe, die in alle Welt, auch nach England und Amerika zu meinen Verwandten fuhren, dann kommt mir dieser Ort noch heute wie eine Insel, ein gleichbleibend sicherer Bezugspunkt in allen Wirrnissen, wie ein Stückchen Ewigkeit vor“.[94]

Diese emotionale Bindung an den Garten scheint auch für Eric Warburg gegolten zu haben:

„Auf dem Weg zu unserem Haus zeigte Erich uns im Garten unsere geliebte Buche, für die er einen Baumspezialisten hatte kommen lassen. Der stellte dann fest, daß das Regenwasser in dem großen Stamm schädlich war und brachte ein Rohr an, durch das das Wasser ablaufen kann. Erich war auch sehr stolz, daß es ihm gelungen war, die blühenden Rhododendronbüsche zu verpflanzen. Seine Sorge um den Garten berührte mich ganz besonders“.[95]

Auf Ihre eigene Art bezeugte auch Marion Gräfin Dönhoff Eric Warburgs Verbundenheit zu seinem Garten: „…und übers Wochenende werden die Gartenwege instandgebracht. Wehe, wer sich zu dieser Zeit dem Grundstück nähert, der wird sogleich angestellt; die Lehrlinge seiner Bank wissen ein Lied davon zu singen“.[96]

Allerdings konnte sich diese Sorge nur noch auf einen Teil des alten Anwesens beziehen. 1968 hatte Eric das „Rote Haus“ einschließlich Grundstück für 1,5 Millionen Mark ebenfalls dem Verein Elsa-Brandström-Haus überlassen, der es bis 1999 unterhielt. Als der Betrieb unwirtschaftlich wurde und das Anwesen wieder veräußert werden sollte, machte Erics Sohn Max Moritz von seinem vertraglich festgelegten Vorkaufsrecht Gebrauch.[97] Seit dieser Zeit sind wesentliche Teile des alten Parks wieder in Familienbesitz: Das „Rote Haus“, die „Arche“ und ein Teil des nun parzellierten Areals um das „Weiße Haus“, welches noch immer vom Verein „Elsa-Brandström-Haus“ genutzt wird.

Max Moritz Warburg nahm 1970 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Als Nachfolger seines Vaters in der Familienbank gelang es ihm 1991, den alten Namen der Bank wiederzuerlangen und diese zur zweitgrößten Privatbank Deutschlands zu machen.[98] M.M. Warburg & Co. in der Ferdinandstraße spielt auch im Hamburger Kulturleben ein bedeutende Rolle – die Warburg-Bank rief kürzlich die Stiftung zur Finanzierung der neuen Elbphilharmonie ins Leben, eines modernen Konzertgebäudes, welches schon jetzt als künftiges Wahrzeichen der Hansestadt gefeiert wird.[99]

In den letzten Jahrzehnten haben die ausgedehnten Buchenbestände auf dem Kösterberg an Höhe zugenommen.  Verhandlungen zwischen Familie Warburg und der Hansestadt Hamburg über  die Interpretation der 1952 vertraglich zugesicherten Freihaltung von Elbsichten  werden aufgrund der Erstellung eines forstökologischen Gutachtens vielleicht bald Ergebnisse zeitigen. Vielleicht wird in diesem Zuge auch eine tiefe Sicht von der Loggia des Roten Hauses auf die Elbe hergestellt werden. Auch Spaziergänger des öffentlichen Wanderweges würden dann wohl das „Rote Haus“ wie ein auf grünen Wellenbergen schwimmendes Schiff wahrnehmen und auch die alte „Arche“ bestaunen können. Der Zusammenhang mit dem weithin bekannten „Römischen Garten“ indessen wird wohl nur Wenigen bewusst sein. Wichtige Teile des einstigen Familiengartens der Warburgs sind wohl unwiederbringlich voneinander getrennt.

Bei aller Bedeutung, die das Gelände einst hatte, gibt es gute Argumente, dem einst bedeutenden Gartenensemble heute keinen Denkmalwert zu attestieren: Die alten Gebäude sind verändert, die Fläche zerstückelt und teilweise mit Wohnhäusern bebaut, die historische Gestaltung wenig bekannt und heute kaum ablesbar. Ein kürzlich erstelltes Gutachten stuft daher nur die „Arche“ und die ihr zugeordneten Freiflächen als denkmalwürdig ein.[100] Als zusammengehöriges Ensemble ist der alte Garten der Warburgs heute nicht existent.

Trotz dieser schwerwiegenden Argumente scheint mir indessen ein Denkmalwert auch der Flächen beim Roten Haus und beim Weißen Haus gegeben. Konstitutive Elemente des alten Warburg-Gartens wie die alten Villen, Teile des Baumbestandes und des Wegesystems sind erhalten. „Arche“ und „Rotes Haus“ sind wieder gemeinsam in Familienbesitz und als Teile eines gemeinsamen Gartens erlebbar. In mit Unterbrechungen über 100-jähriger Tradition bewohnen Warburgs weiterhin den Kösterberg.

Dass der Kösterberg nicht nur für Warburgs bis heute ein Ort der Erinnerung ist, wird an den sogenannten „Kindern von Blankenese“ deutlich – den überlebenden jüdischen Kindern, die das „Warburg Childrens Health Home“ besucht haben. Einigen dieser heute noch lebenden Kinder ist die Erinnerung an diesen Ort so wichtig, dass sie auf Einladung des „Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese“ in zwei Gruppen, 2005 und 2006, nach 60 Jahren in Blankenese zusammengekommen. Wichtiger Teil des für die Gäste organisierten Programms war jeweils auch eine Einladung Max Warburgs auf den Kösterberg.

Von der besonderen Bedeutung der Zeit auf dem Kösterberg berichten viele dieser „Kinder“ noch heute. Einige Berichte konnte ich im persönlichen Gespräch während des zweiten Treffens 2006 erfahren, viele andere sind in den kürzlich in deutscher Übersetzung erschienenen „Erinnerungen an das jüdische Kinderheim in Blankenese“ niedergeschrieben.[101] Dvora Schiffron erinnert sich beispielsweise an den wunderbaren Anblick, der sich den Kindern bei ihrer ersten Ankunft auf dem Kösterberg bot:

„Ein kleines Paradies, schöner als alles, wovon wir geträumt hatten, empfing uns. Die Baracken und die verlassenen Lager tauschten wir gegen ein wunderschönes Haus mit einem verzauberten Garten, umgeben von beeindruckenden Hügeln“.[102]

„Unter dem Einfluss des schönen Hauses, in dem ich nun war und des Flusses in seiner Nähe“, so Dvora Schiffron weiter, träumte sie dann vom Haus und Garten ihrer Eltern:

„Mein erstes Heim nach dem Krieg brachte mich zum Haus meiner Kindheit zurück, das es nicht mehr gibt. Mein ganzes Leben lang versuche ich, es wieder herzurichten – in meiner Familie und in meinem Haus in Israel“.[103]

Renia Kochmann beschrieb 1995, wie ihr das Kinderheim Blankenese durch Liebe und Menschlichkeit zwischen Lehrern und Kindern „einen Teil meiner verlorenen Kindheit“ wiedergegeben habe:

„Es war meine schönste Zeit. Es ist eine der Perioden in meinem Leben, an die ich mich am besten erinnere. […] In Blankenese lernte ich, die Natur zu schätzen und mich an ihr zu freuen. Ich liebte es, im Garten umherzugehen und mich an den Blumen satt zu sehen. Dort entdeckte ich die Freude und das Lachen wieder“.[104]

Für die „Kinder von Blankenese“ wurde der Kösterberg nach den erlebten Schrecken gerade wegen seiner „Insellage“, die schon Familie Warburg geschätzt hatte, zu einer Heimat, zu „jüdischem Territorium“, sie wähnten sich „fast schon in Erez Israel“.[105] Alisa Beer schreibt von einer Zeit „zwischen den Zeiten“, der Abkehr von den furchtbaren Erlebnissen und dem beginnenden Verständnis für das, was Kindheit sein kann. „Das wurde uns das erste Mal in Blankenese möglich“.[106]

Das israelische „Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum“ bringt im Internet derzeit 276 historische Fotografien aus der Zeit des „Warburg Childrens Health Home“ zur Ansicht,[107] welche – ebenso wie die im Archiv des Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese gesammelten Fotos [108]– die Bedeutung des Kösterbergs für etwa 300 der Kinder, die der Schoah entgangen waren, auch visuell deutlich werden lassen.

Angesichts der gleichermaßen von Aufbau, Zerstörung, Neuanfang und Wiederanknüpfung geprägten Geschichte des Kösterbergs glaube ich, dass es Aufgabe der Gartendenkmalpflege ist, auch die denkmalgeschichtlich verheerenden Einwirkungen der Enteignung (1939) und der Parzellierung (1952) in diesen künstlerisch und zeitgeschichtlich wertvollen Gartenresten denkmalgerecht, d.h. dauerhaft ablesbar zu erhalten. Dazu gehörte dann zwar der Schutz der Rudimente, der noch immer beeindruckenden und flächenmäßig großen Reste des Gartens, ohne aber dessen Einheit als Symbol einer imaginierten „heilen Welt“ wiederherstellen zu wollen. So wie etwa die im Krieg zerstörte Hamburger Nikolaikirche als Ruine einen besonderen Wert für die Stadt darstellt, so dokumentiert Warburgs Garten – zerschnitten, verbaut, als künstlerisches Gesamtkonzept verloren – gerade in seinen „Wunden“ in hervorragender Weise die Brüchigkeit deutsch-jüdischen Zusammenlebens im 20. Jh. Der Kösterberg stellt hierin die manchmal unterschätze Form eines Gartendenkmals dar, die sie mit manch anderen Anlagen teilen mag.

 

VII.    Literaturverzeichnis

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 VIII.    Quellenverzeichnis

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Denkmalschutzgesetz FHH vom 03. September 1973, zuletzt geändert am 04.04. 2006 [Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde: www. fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/kulturbehoerde/zz-stammdaten/ladbare-dateien/denkmalschutz/denkmalschutzgesetz,property=source.pdf, vom 29. Juli 2006].

Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum, www.gfh.org.il/eng/, vom 22.08.2006.

Privatarchiv Max M. Warburg, Hamburg [PAW]: „Kösterbergalbum“ [Foto- und Textband] für Max Warburg, von Anna Warburg, 05.06. 1937.

Staaatsarchiv Hamburg [StAHH]: 322-3 Architekt Konstanty Gutschow, A 159, Band 1

StAHH: Altona und Umgebung. Blankenese – Private Gebäude [151-6, 7/]

Stiftung Elbphilharmonie, Die Elbphilharmonie kommt [2006 (Info-Faltblatt ohne Ort und Jahr)]

Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankeneses, Kinder von Blankenese zu Gast in Blankenese, www.viermalleben.de/4xleben/children.htm, 22.08.2006

 

 

 

[1] Vgl. Martina Nath-Esser (Hg.), Hamburg Grün: Die Gärten und Parks der Stadt, L&H Verlag, Hamburg 1998 (S. 44);

Ronald Clark, Gärten 1998/99: Der Reiseführer zu privaten und öffentlichen Parks und Gärten in Deutschland, Callwey Verlag, München 1998 (S. 140-141). 1988 bewertete eine Informationsbroschüre der Umweltbehörde den Römischen Garten neben dem Ohlsdorfer Friedhof, dem Stadtpark und dem Jenischpark als Beispiele zeitgeschichtlicher Dokumente, die zugleich Gartenkunstwerke seien (Umweltbehörde der freien und Hansestadt Hamburg und Staaatliche Pressestelle Hamburg, Hamburg – Eine Stadt öffnet sich der Natur, Dingwort, Hamburg 1988, S. 7).

[2] Volker Detlef Heydorn, Der römische Garten in Blankenese – eine verkommene Parkruine.
In: Blankenese. Monatszeitschrift des Blankeneser Bürgervereins e.V., Ausgabe C1, 35. Jg. Nr. 9, Hamburg-Blankenese, September 1982.

Frank Pieter Hesse, Der Römischer Garten in Blankenese, in: Was nützet mir ein schöner Garten…: Historische Parks und Gärten in Hamburg, Patriotische Gesellschaft von 1765 und Verein der Freunde der Denkmalpflege e.V. (Hg.), VSA-Verlag, Hamburg 1990, S. 46-52.

Charlotte Schoell-Glass, Die historische und kunsthistorische Bedeutung des Römischen Gartens am Kösterberg, unveröffentlicht, Hamburg 1991.

Sabine Diefenbach und H.O. Dieter Schoppe, Parkpflegewerk Römischer Garten in Hamburg-Blankenese, Schoppe, Hamburg, 1991.

Elke von Radziewsky, Römischer Garten unter norddeutschem Himmel, in: Hamburger Architektenkammer (Hg.), Architektur in Hamburg: Jahrbuch 1994, S. 164-171.

Ron Chernow, Die Warburgs. Odyssee einer Familie, [aus dem Amerikanischen von Karl A. Kleber], Siedler Verlag, Berlin 1994.

Oliver Breitfeld, Campagna am Elbhang. Der Römische Garten in Hamburg-Blankenese. Christians Verlag, Hamburg 2003.

Oliver Breitfeld (Hg.), Albert Renger-Patzsch. Parklandschaften. 60 Fotos für die Warburgs, ConferencePoint Verlag, Hamburg, 2005.

Ina Lorenz, Ein Heim für jüdische Waisen. AJDC Warburg Children Health Home Blankenes (1946-1948), in: Marion Kaplan und Beate Meyer (Hg.), Jüdische Welten. Juden in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart [Festschrift für Monica Richarz], Wallstein Verlag, Göttingen, 2005, S. 336-358.

[3] Bislang fehlt es an einer vollständigen Durchsicht des den Kösterberg betreffenden Quellenmaterials aus der Zeit zwischen 1897 und 1938 im Londoner Warburg Institut. In der zeitgenössischen Fachpresse bis zum ersten Drittels des 20. Jahrhunderts gibt es nur spärliche Angaben zum Garten:

Voigt, J[oh]. F[riedrich], Geschichtliches über die Gärten um Hamburg, Verlag von Hermann Grüning, Hamburg 1869, S. 32.

Holtz, Gruppe Hamburg [Exkursionsbericht der DGG], in: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst (Hg.), Die Gartenkunst: Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete, Band IX No. 7, Verlag der Gebrüder Borntraeger, Berlin 1907, S. 11 (vgl. www.garden-cult.de);

C.S, Garten Warburg, Blankenese, in: Die Gartenschönheit 9.8, 1928, S. 321 (vgl. www.garden-cult.de);

Karl Wagner, Gartenmöbel und Sitzplätze, Die Gartenschönheit 12.5, 1931, S. 86-88 (vgl. www.garden-cult.de);

Karl Wagner, Über Sonnenuhren, Die Gartenschönheit 14.6, 1933, S. 116-118 (vgl. www.garden-cult.de)

In den Jahresberichten des Gartenbauvereins für Hamburg, Altona und Umgegend der Jahre 1895-1947 wurden nur einige wenige Arbeiten Rudolf Jürgens genannt, Elsa Hoffas Arbeit dagegen wurde überhaupt nicht erwähnt, obwohl doch beide Mitglieder im genannten Verein gewesen waren.

[4] Für die Möglichkeit, auf das private Archiv der Familie Warburg in Hamburg [PAW] zurückgreifen und aktuelle Fotos des Gartens anfertigen zu können, danke ich Herrn Max Marcus Warburg.

[5] Es handelt sich um das Büro Lichtenstein Landschaftsarchitekten in Hamburg. Für die Möglichkeit zur Verwendung von Bild- und Textmaterial aus dem Büroarchiv danke ich Herrn Daniel Lichtenstein.

[6] Für ihre Hilfe bei der Quellenerschließung danke ich den Mitarbeitern des Altonaer Museums, des Denkmalamtes Hamburg, des Hamburger Staatsarchivs, hier insbesondere Herrn Thöle und Herrn Eckart Krause vom Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft der Uni Hamburg, dessen enzyklopädisches Gedächtnis und Engagement eine große Aufmunterung ist. Herr Martin Schmidt vom „Verein für die Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese“ erschloss mir wertvolle Bild- und Textquellen. Dem „Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum“ in Israel bin ich für die Erlaubnis zur Verwendung Ihres Bildmaterials zu Dank verpflichtet. Herrn Heino Grunert von der Hamburger Behörde für Bildung und Sport bin ich für fruchtbare Diskussionen über theoretische und praktische Aspekte des Denkmalschutzes im Umgang mit Warburgs Garten dankbar.

[7] Paul Theodor Hoffmann, Die Elbchaussee. Ihre Landsitze, Menschen und Schicksale, Verlag Broschek & Co., Hamburg, 1937, S. 300.

[8] Ebd., S. 58, 80, 94.

[9] Paul Theodor Hoffmann, Neues Altona 1919-1929: Zehn Jahre Aufbau einer Deutschen Grosstadt/ dargest. im Auftr. des Magistrats der Stadt Altona von Paul Th. Hoffmann, Diederichs Verlag, Jena, 1929, S. 240- 243, 571.

[10] Paul Theodor Hoffmann, Blut und Rasse im Deutschen Dichter- und Denkertum, Hoffmann & Campe Verlag, Hamburg, 1934.

[11] Sylvia Borgmann, Altona: Elbgärten, in: Adrian v. Buttlar, Margita Marion Meyer (Hg.),Historische Gärten in Schleswig-Holstein, Verlag Boyens & Co., Heide in Holstein, 1996, S. 110-131, hier S. 111.

[12] PAW: Anna Warburg, Kösterbergalbum für Max Warburg, 1937.

[13] PAW: Kösterbergalbum, 1937.

[14] PAW: Kösterbergalbum, 1937 [Anna Warburg gibt an, hier einen Artikel Paul Theodor Hoffmanns in der „Norddeutschen Illustrierten“ wiederzugeben. Es ist mir nicht gelungen, diesen Artikel ausfindig zu machen].

[15] Hoffmann, Elbchaussee, 1937, S. 296.

[16] Werbedruck (1) für die Gastwirtschaft Hennigsen, Lithographie von Charles Fuchs, um 1840 (StAHH, 151-6; 7/1071)

Werbedruck (2) für die Gastwirtschaft Hennigsen, um 1840 (aus Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 614)

[17] Horst A. Wessel Die optische Telegraphenlinie von Hamburg nach Cuxhaven, in: Klaus Beyrer und Birgit-Susann Mathis (Hg.), Soweit das Auge reicht. Die Geschichte der optischen Telegraphie; eine Publikation des Museums für Post und Kommunikation Frankfurt am Main (27.4.-30.7. 1995), Braun Verlag, Karlsruhe 1995, S. 205-220.

[18] Kösterberg d. 8 / Julÿ 1839. Bleistiftzeichnung von C.W. Lüdert (Altonaer Museum, 1913/23 a),
Kösterberg 1839 Julÿ. Bleistiftzeichnung von C.W. Lüdert (Altonaer Museum, 1913/23b),
Kösterberg 1839 Julÿ. Bleistiftzeichnung von C.W. Lüdert (Altonaer Museum, 1913/23c),

Kösterberg 1850-1854, Federzeichnung von J.J. Faber (Altonaer Museum 1937/137g).

Zeitgenössische Beschreibungen nennen den Ort „Kösters Garten“ [Emilie von Berlepsch, Eine Tour nach dem Kösterberg im Jahre 1798; neu abgedruckt im Beiblatt der Altonaer Nachrichten, 8.4. 1853, Nr. 28. Zitiert nach Hoffmann, Die Elbchaussee, 1937, S. 285, 334] oder erwähnen er liege „in einer von malerischen Spaziergängen durchschnittenen Hölzung“ [Hoffmann, Der hamburgische Tourist, 1852, S. 100, zitiert nach Hans Walden, Stadt – Wald: Untersuchungen zur Grüngeschichte Hamburgs, (Beiträge zur hamburgischen Geschichte, Band 1), Hg. Burghart Schmidt und Hans Walden, DOBU Verlag, Hamburg 2002, S. 476].

[19] PAW: Kösterbergalbum, 1937.

[20] Hoffmann, Elbchaussee, 1937, S. 298f.

[21] Chernow, Die Warburgs, 1997, S. 18-20

[22] Ebd., S. 28, 44.

[23] Ebd.,S. 36.

[24] Breitfeld, Campagna am Elbhang, 2003, S. 13, 16. Entgegen den wiederkehrenden Angaben in der Literatur hat Warburg das Richtersche Grundstück nicht schon 1897 erworben: Dies Gelände wurde 1905 parzellenweise zum Verkauf angeboten (siehe „Parzellirungsplan der Grundgüter des Herrn Julius Richter in Blankenese“ [Original im StAHH, Plankammer, Blankenese]). Eine im Denkmalamt Hamburg befindliche Kopie vom Lageplan einiger geplanter Nebengebäude (Garage und Hühnerstall) im Garten Moritz Warburg, auf 1906 datiert, weist den Grenzabstand der geplanten Bebauung zum Nachbargrundstück „J. Richter“ aus [Denkmalamt, Blankenese 222, Kösterbergstr. 60].

[25] Ebd., S. 15.

Diefenbach/ Schoppe, Parkpflegewerk Römischer Garten, 1991, S.8.

Heydorn, Der Römische Garten, 1982, S. 9.

[26] Breitfeld, Parklandschaften, 2005, S. 88.

[27] Eine knappe Aufstellung über Jürgens berufliche Tätigkeit listet seine Arbeit für die „Parkanlage M.[oritz] M. Warburg, [Parkanlage] Paul Warburg, [Parkanlage] Max Warburg“, sämtlich in „Blankenese-Kösterberg“ gelegen [Verwaltungsrat des Gartenbauvereins für Hamburg, Altona und Umgebung: Bericht des Verwaltungsrates über das Vereinsjahr 1929/30, in: Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend (Hg.), Jahres-Bericht 1929/30, Hamburg, 1930, S. 5-15, hier S. 7. Vgl. Ingrid A. Schubert, Rudolf Jürgens (1850-1930), in: Adrian v. Buttlar und Margita Marion Meyer (Hg.),Historische Gärten in Schleswig-Holstein, Verlag Boyens & Co., Heide in Holstein, 1996, S. 662]. Es handelte sich also vermutlich um dasselbe Areal, welches Moritz M. Warburg arrondiert hatte, nach seinem Tod aber in die Hände seiner Söhne übergegangen war. Unklar ist dabei, warum der Name Fritz Warburgs, der das „Weiße Haus“ besaß, in dieser Aufstellung nicht genannt wurde.

[28] PAW: Kösterbergalbum, 1937.

[29] Chernow, Die Warburgs, S. 50.

[30] Siehe hierzu als Einstieg: Horst Bredekamp, Michael Diers und Charlotte Schoell-Glass (Hg.), Aby Warburg. Akten des internationalen Symposiums Hamburg 1990, VCH, Acta Humaniora, Weinheim 1991.

[31] Breitfeld, Parklandschaften, 2005, S. 88.

[32] Breitfeld, Campagna am Elbhang, 2003, S. 26, 37, 92.

[33] Heydorn, eine verkommene Parkruine, 1982, S. 10.

[34] Breitfeld, Campagna am Elbhang, 2003, S. 28.

[35] Breitfeld, Parklandschaften, 2005, S. 7.

[36] Ingrid Warburg-Spinelli, Erinnerungen. Die Dringlichkeit des Mitleids und die Einsamkeit, nein zu sagen, Luchterhand Literaturverlag, Hamburg 1991, S. 34.

[37] Olga Lachmann, Eine Kindheit vor 1914: Erinnerungen von Olga Lachmann geb. Warburg (1898-1965), in: Hamburgische Geschichts- und Heimatblätter, Band 9, Heft 2, S. 40. Vgl. Breitfeld, Campagna am Elbhang, 2003, S. 32f, 93.

[38] PAW, Kösterbergalbum, 1937, o.S.

[39] Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 120.

[40] PAW, Kösterbergalbum, 1937, o.S. und Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 209.

[41] Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 357.

[42] PAW, Kösterbergalbum, 1937.

[43] Warburg-Spinelli, Erinnerungen, 1991, S. 42.

[44] Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 122.

[45] Warburg-Spinelli, Erinnerungen, 1991, S. 42.

[46] Ebd., S. 42.

[47] Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 145, 209, 268ff.

[48] Warburg-Spinelli, Erinnerungen, 1991, S. 283.

[49] StAHH, 322-3 Architekt Konstanty Gutschow, A 159, Band 1, Tätigkeitsbericht und Besprechungsniederschriften des landschaftlichen und gärtnerischen Sachverständigen Max Schwarz 1941-1943. hier: Bericht vom 02.10. 1941.

[50] Ernst Christian Schütt, Chronik Hamburg, Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/ München 1991, S. 471.

[51] StAHH, 322-3 Architekt Konstanty Gutschow, A 159, Band 1, Tätigkeitsbericht und Besprechungsniederschriften des landschaftlichen und gärtnerischen Sachverständigen Max Schwarz 1941-1943. hier: Bericht vom 02.10. 1941.

[52] Ebd., hier: Bericht vom 02.10. 1941.

[53] Gert Gröning und Joachim Wolschke-Bulmahn, Grüne Biographien: Biographisches Handbuch zur Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Patzer Verlag, Berlin/ Hannover 1997, S. 357-358.

[54] StAHH, 322-3 Architekt Konstanty Gutschow, A 159, Band 1, Tätigkeitsbericht und Besprechungsniederschriften des landschaftlichen und gärtnerischen Sachverständigen Max Schwarz 1941-1943, hier: Bericht vom 24.10. 1941.

[55] Ebd., hier: Bericht vom 25.11. 1941, S. 2.

[56] Ebd., hier: Bericht vom 13.10. 1942, S. 2.

[57] Ebd., hier: Bericht vom 23.02. 1942.

[58] Ebd., hier: Bericht vom 12.02. 1943, S. 3.

[59] Ina Lorenz, Ein Heim für jüdische Waisen. AJDC Warburg Children Health Home Blankenes (1946-1948), in: Marion Kaplan und Beate Meyer (Hg.), Jüdische Welten. Juden in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart [Festschrift für Monica Richarz], Wallstein Verlag, Göttingen, 2005, S. 336-358. Für die Übersendung dieses Artikels danke ich Dr. Martin Schmidt. Weitere Informationen zur Geschichte des Anwesens und einige Dokumente zur Entstehung des Heims finden sich in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, Kirschen auf der Elbe, 2006.

[60] Ebd., S. 339f.

[61] Ebd., S. 340.

[62] Ebd., S. 340.

[63] Eric M. Warburg, Zeiten und Gezeiten: Erinnerungen, Privatdruck, Hamburg 1982, S. 250f.

[64] Lorenz, Heim für jüdische Waisen, 2005, S. 337.

[65] Jizchak Tadmor, Die Geschichte des Kinderheimes Blankenese von Januar 1946 bis März 1948, in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006, S. 26-59, hier S. 33.

[66] Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 213.

[67] Wortlaut des in englischer Sprache verfassten Schreibens zitiert bei Lorenz, Heim für jüdische Waisen, 2005, S. 338.

[68] Lorenz, Heim für jüdische Waisen, 2005, S. 338f.

[69] Ebd., S. 342.

[70] Ebd., S. 344.

[71] Ebd., S. 343.

[72] Tadmor, Geschichte des Kinderheimes Blankenese, S. 35. Lorenz schreibt von 35 Personen [Lorenz, Heim für jüdische Waisen, S. 344f].

[73] Tadmor, Geschichte des Kinderheimes Blankenese, S. 35.

[74] Ebd., S. 36.

[75] Lorenz, Heim für jüdische Waisen, S. 344.

[76] Ebd., S. 345.

[77] Tadmor, Geschichte des Kinderheimes Blankenese S. 36f.

[78] Ebd., S. 37.

[79] Ebd., S. 49.

[80] Ebd., S. 39.

[81] Elijahu Ben Jehuda, Im Auftrag der Jewish Brigade, in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006, S. 60-63, hier S. 63.

[82] Ebd., S. 52.

[83] Lorenz, Heim für jüdische Waisen, S. 351-353.

[84] Tadmor, Geschichte des Kinderheimes Blankenese, S. 55.

[85] Lorenz, Heim für jüdische Waisen, S. 354-358.

[86] Ebd., S. 358.

[87] Breitfeld, Campagna am Elbhang, 2003, S. 35.

[88] Chernow, Die Warburgs, 1994, S. 706-708.

[89] Ebd., S. 712.

[90] Ebd., S. 857f.

[91] Warburg-Spinelli, Erinnerungen, 1994, S. 283.

[92] Chernow, Die Warburgs, S. 844.

[93] Ebd., S. 847, 851, 853.

[94] Warburg-Spinelli, Erinnerungen 1991, S. 42.

[95] Ebd., S. 282.

[96] Marion Gräfin Donhoff, Eric M. Warburg: Ohne Rachegefühle die Geschichte miterlebt und gestaltet, in: Kulturforum Warburg (Hg.), Warburg und die Warburgs, Band 3 der Warburger Schriften, Herrmann Hermes Verlag, 1988, S. 123-127, hier S. 126. [aus: „Die Zeit“, vom 14. April 1980].

[97] sd, Warum schloß das Brändström (!)-Haus? 16 Mitarbeiter klagen gegen den Verein, in: Hamburger Abendblatt Nr. 33 vom 9. Februar 1999, S. 15.

[98] Chernow, Die Warburgs, 1997, S. 858f.

[99] Stiftung Elbphilharmonie, Die Elbphilharmonie kommt [2006 (Info-Faltblatt ohne Ort und Jahr)]

[100] „Denkmalwert des Ensembles Kösterbergstr. 60“ vom 14.12. 2005 [Kulturbehörde Hamburg, Denkmalamt, K 432].

[101] Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006.

[102] Dvora Schifron, Das Haus in Blankenese, in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006, S. 148-150, hier S. 148.

[103] Ebd., S. 150.

[104] Renia Kochmann, Ein Brief von Renia Kochmann, in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006, S. 159-160.

[105] Jehuda Margalit, Ferne Tage, in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006, S. 168-171, hier S. 168.

[106] Alisa Beer, Das Geschenk, in: Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese (Hg.), Kirschen auf der Elbe. Erinnerungen an das jüdische Kinderheim Blankenese 1946-1948. Übersetzt aus dem Hebräischen von Alice Krück und durchgesehen von Michael K. Nathan, Klaus Schümann Verlag, Hamburg 2006, S. 175-176.

[107] Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum, www.gfh.org.il/eng/, 22.08.2006.

[108] Mein besonderer Dank für die unbürokratische Übersendung dieses Bildmaterials und den Hinweis auf die Website des „Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum“ gilt Dr. Martin Schmidt vom „Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese“. Auf der Website des Vereins sind ebenfalls Informationen und Bildmaterial zu den „Kindern von Blankenese“ veröffentlicht.[Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankeneses, Kinder von Blankenese zu Gast in Blankenese, www.viermalleben.de/4xleben/children.htm, 22.08.2006]